Die Griese Gegend ist eine ehemalige Heidelandschaft im Südwesten
Mecklenburg-Vorpommerns. Sie wird von der Sude im Westen, der Rögnitz
im Süden und der Elde im Osten bzw. von den Städten Dömitz,
Grabow, Neustadt-Glewe, Hagenow und Lübtheen begrenzt. Ihr nicht
gerade verlockender Name bezeichnete in alter Zeit die Heimat jener Bauern
und Landarbeiter, die angeblich mit ihrer grauen ungefärbten Leinenkleidung
in die Dörfer der "Brunnen" und "Swarten" kamen,
um dort beim Einbringen der Ernte zu helfen. Beim Anblick der Ankommenden
hieß es: "Dei Griesen kamen."
Der legendäre Warnemünder Fotograf Karl Eschenburg - das Auge
Mecklenburgs - hat die Griese Gegend in den dreißiger Jahren mehrfach
bereist und ihre "Merkwürdigkeiten" in meisterhaften Fotos
festgehalten.
Eine Auswahl von mehr als achtzig seiner besten Aufnahmen führen
uns keineswegs in eine triste, unwirtliche Gegend, wie uns ihr Name suggeriert.
Eschenburgs Fotos dokumentieren vielmehr erstaunliche Zeugnisse des geschichtlichen
Werdens einer Kulturlandschaft und Szenen des damaligen Lebens. Gedacht
auch für Besucher der Region, sind sie zu Reiserouten geordnet, die
jeweils an einer der alten Elbbrücken in Dömitz beginnen und
enden.
Eine kulturgeschichtliche Einführung und ausführliche Bildkommentare
von Henry Gawlick machen den Band zu einem repräsentativen Mosaik
der Griesen Gegend.
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